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EBS Jahresbericht 2011

Als Egidius Braun 1992 zum achten Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes gewählt wurde, war Nachhaltigkeit ein für einen Sportverband gänzlich ungebräuchlicher Begriff. Heute ist er in aller Munde.

Oktober Mit rund 1,4 Millionen Euro wird sich die DFB-Stiftung Egidius Braun im Jahr 2012 in ihren fünf Stiftungsschwerpunkten enga- gieren. Gerade im EM-Jahr liegt der Fokus des Stiftungsengagements auf Hilfspro- grammen in Polen und der Ukraine. Das beschloss das Kuratorium der DFB-Stiftung Egidius Braun im Rahmen seiner Sitzung im Oktober in der Frankfurter DFB-Zentrale. November Sicherheit im Fußball – ein wichtiges Gut. Um das zu schützen, werden eine Vielzahl von Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen getroffen. Wie das Zusammenspiel der Akteure von DFB, DFL, DFB-Regional- und Landesverbänden, Fans, Fanprojekten, KOS, Polizei, privaten Sicherheitsunter- nehmen und Justiz konkret aussieht, hat die TU Darmstadt im Auftrag der DFB-Stif- tung Egidius Braun untersucht. Dezember Die DFB-Stiftung Egidius Braun hat im Jahr 2011 erneut 30.000 Euro für zehn behin- derte Nachwuchssportler gestiftet, die zu den paralympischen Toptalenten in Deutschland gehören und größtenteils bei den Paralympics 2012 in London Chancen auf eine Endkampfteilnahme haben. Die Stiftung hilft damit der Deutschen Sport- hilfe beim Helfen. „Unternehmer“, der nach Wegen suchte, das Leid zu lindern. Bereits fünf Jahre zuvor beim DFB-Bundestag in Berlin bezog er Stellung und bekannte öffentlich seine Abscheu der Gewalt gegen jeden Men- schen: „Über Gesetze kann ich diskutieren, über Gewaltanwendung nicht. Wer rassis- tische Parolen brüllt, wer Brandsätze auf Kinder wirft, wer rohe Gewalt gegen andere Menschen anwendet, hat kein Argument mehr für sich; er ist ein Krimineller“. Ethik war für Egidius Braun kein lästiges Hindernis, sondern elementare Vorausset- zung für nachhaltigen sozialen und wirt- schaftlichen Erfolg im Fußball. Persönliche Integrität war für ihn das Rückgrat für einen verlässlichen Wertekompass. Schon als junger Mann besaß er die Tugenden eines Ehrbaren Kaufmanns, die auch seine spätere Arbeit prägten. Denn er handelte auch beim DFB nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit, dass nie mehr ausgegeben werden darf, als eingenommen wird. Egi- dius Braun verfolgte, um die Finanzen zu konsolidieren, denselben Weg, der ihn als Unternehmer („Kartoffel-Braun“) erfolg- reich gemacht hat: Er drängte auf Spar- samkeit, um die finanzielle Unabhängigkeit des Verbandes zu sichern. Seit 60 Jahren beim SV Breinig Nachdem er seinem Vater mit 26 Jahren als erster Mann in die Führungsspitze des SV Breinig folgte, ließ sich der Aufstieg zu höchsten Ämtern im Fußball-Verband Mittelrhein (FVM), im Westdeutschen Fuß- ball-Verband, im DFB, in der Europäischen Fußball-Union (UEFA) und im Fußball-Welt- verband FIFA nicht mehr aufhalten. Bereits in seiner Antrittsrede als FVM-Präsident setzte er sich für die Einheit des Fußballs ein: „Lizenzfußball und Amateurfußball sind beide unter einem Dach, in einem Lager, und jeder braucht den anderen. Die einen den Leistungssport als Stimulanz für den gesamten Fußballsport, die ande- ren die ganze Breite des Sports als echten Aufbau und nie versagenden Quell des Nachwuchses.“ Auch die Anliegen der Kin- der, damals vor allem die türkischen, lagen ihm am Herzen. „In zwanzig Jahren“, sagte der 48-Jährige, „werden möglicherweise diese Kinder noch in unserem Land leben. Und unser Verhalten wird für sie ein Maß- stab dafür sein, wie sie sich bei uns sozial einordnen und wie sie uns als Menschen beurteilen.“ Von Diversity-Management hat damals noch niemand gesprochen. Es brauchte diese Begrifflichkeit auch nicht, weil „Vielfalt“ selbstverständlich gelebt wurde, denn die Sehnsüchte der Menschen sind überall gleich – sie wollen Frieden und Glück, egal in welcher Kultur sie leben. Egidius Braun war von Beginn an dabei, als sich Fußball-Vereine der Integration ausländischer Bürger öffneten. Im Dreilän- dereck Aachen-Maastricht-Lüttich initiierte er in den 1970er Jahren zahlreiche Kontakte zu Vereinen im benachbarten Ausland. Die Integrationsprogramme für Ausländer und eine Jugendförderung auf breiter Ebene gehören zu den herausragenden Leistun- gen während seiner FVM-Präsidentschaft. Fußball als Mittel zur Toleranz, Integration und Völkerverständigung war sein großes und dauerhaftes Thema. Später gründete er das DFB-Jugendwerk, das durch inter- nationale Verbandsjugendhilfe sehr enga- giert für den Fußball in Osteuropa eintrat

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