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EBS Jahresbericht 2011

Hans-Peter Briegel war 1986 als Nationalspieler bei der Weltmeisterschaft in Mexiko mit dabei.

18 Mexico-Hilfe Hans-Peter Briegel, Sie wussten, dass 1986 Ihre letzte Weltmeisterschaft sein würde. Was haben Sie gedacht, als Dele- gationsleiter Egidius Braun die Natio- nalspieler auf die Waisenkinder von Que- rétaro ansprach? Na ja, Du dachtest vor allem an das nächste Spiel. War ja schon hart genug, sich zu konzentrieren. Es war übrigens die letzte Weltmeisterschaft, bei der Journalisten mit den Spielern unter einem Dach leben durften. Und dann kommt da der große Chef, erzählt von Waisenkindern, Du denkst ans nächste Spiel, an den Teamchef Beckenbauer, und spendest ein wenig, und meinst, damit ist das erledigt. Und dann? Mich hat die Hartnäckigkeit von Egidius Braun überzeugt. Sein Eintreten dafür, dass eine Idee nicht sterben, nicht verpuf- fen darf. Wie er uns Fußballern klarge- macht hat, dass wir eine soziale Verant- wortung tragen. Wie er in der Mitte der 1990er Jahre nach dem Brandanschlag von Solingen ein Spiel der Nationalmann- schaft gegen ausländische Bundesliga- Stars unter dem Motto „Mein Freund ist Ausländer“ organisiert hat. Diese Aus- dauer – heute würde wohl der Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ verwendet werden – hat mich schon beeindruckt. Sie waren später als Trainer häufig im Ausland tätig. Sie waren mit Ihrer Frau Petra immer großzügig, haben verschie- dene soziale Projekte unterstützt. Wann haben Sie die Mexico-Hilfe wiederent- deckt? 2008. Da wurden meine Frau und ich ein- geladen, die DFB-Stiftung Egidius Braun als Repräsentanten nach Mexiko zu beglei- ten, um zu überprüfen, was aus den ganzen Hilfsleistungen geworden ist. Und da ich mein letztes Länderspiel im Aztekensta- dion bestritten habe – 1986 das WM-Finale gegen Argentinien – sind sie dann auf mich zugekommen. Wie ging es dann weiter? Petra und ich, wir waren schon neugierig. Immer wieder haben wir davon gehört, dass es die Mexico-Hilfe noch gibt, aber wie viele gut gemeinte Initiativen versi- ckern in Deutschland nach kurzer Zeit? Dann haben wir das wahre Elend hinter der Fassade entdeckt. Und gehandelt. Und wenn Sie dürfen, veröffentlichen Sie das Spendenkonto: Pax-Bank eG, Konto-Nr. 1031, BLZ 370 601 93, Verwendungszweck: Projekt-Nr. A/07/0230 001 Lebensmittel. Und was wir für die Mexico-Hilfe der DFB- Stiftung Egidius Braun machen, finden Sie auf meiner Webseite www.hans-peter- briegel.de. Sie bitten dort ganz konkret um Geld für Lebensmittel, die Kindergärten zur Verfügung gestellt werden. Weshalb? Zunächst muss man wissen, dass die DFB- Stiftung Egidius Braun rund um diese Qua- dratkilometer große Müllhalde Kindergar- tenplätze geschaffen hat. Wir wollen mit diesen Mahlzeiten die Kinder wenigstens stundenlang aus dem Gift holen, wo sie ja auch aus Hunger verdorbene oder konta- minierte Essensreste zu sich nehmen. Wir haben den Hunger, die Verlassenheit, die Resignation in den Augen gesehen. Der Schock hat uns gereicht. Wir haben uns entschieden. „Brauns Hart- näckigkeit hat mich überzeugt!“ Hans-Peter Briegel war 1986 als Natio- nalspieler bei der Weltmeisterschaft in Mexiko mit dabei. Die „Walz aus de Palz“ bestritt mit dem WM-Endspiel im Azte- kenstadion damals ihr letztes Länder- spiel. Das Engagement für die Mexico- Hilfe verbindet Briegel aber bis heute mit dem lateinamerikanischen Land. Rai- ner Kalb hat mit ihm gesprochen.

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