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EBS Jahresbericht 2011

14 mexikanischen Kindern wurde dank der „Mexico-Hilfe“ der Schulbesuch ermöglicht.

16 Mexico-Hilfe Für ihre Firma, die hochwertige Messe- stände und Werbeflächen entwirft, war die „Account-Managerin“ häufig in ganz Europa unterwegs. Derzeit muss sie ihr Pensum drosseln. Bald erwarten Carla Maria und Paolo ihr erstes Kind. Dass der Lebensweg der heute 32-Jährigen aus dem mexikanischen Querétaro in die Stadt an der Seine führte, ist eine Fußball- Geschichte. Eine ziemlich gute Fußball- Geschichte. „Der DFB hat geholfen, einfach so, ohne große Worte“, sagt Carla Maria Pietro. „Ohne die Stiftung, ohne Egidius Braun und ohne Wolfgang Watzke wäre ich heute nicht hier in Paris.“ Und so fing alles an: Ihre Mutter, eine Psy- chologin, 19 Jahre jung, als Carla zur Welt kam, wollte Karriere machen. Die Groß- mutter kümmerte sich um die kleine Carla. Bald heiratete ihre Mutter ein zweites Mal. Carla bekam Geschwister, zwei Brüder und eine Schwester. Das Geld reichte nun nicht mehr für den Besuch einer guten Schule, zumindest nicht für alle vier Kinder. Sechs Jahre alt war sie damals, es war die Zeit, als Egidius Braun, damals noch Schatz- meister des DFB, nach Mexiko reiste, ein Jahr vor der Weltmeisterschaft 1986. Vom Gast zum Helfer In Querétaro sollte die Nationalmannschaft Quartier beziehen, doch Braun dachte nicht nur an Trainingsplätze und Medien- zentren. Braun sah das Elend vieler Mexi- kaner, der spätere DFB-Präsident fühlte die Verpflichtung zur Hilfe. „Mit Feuereifer“, so ein Begleiter von damals, trieb Braun seine Mission voran. „Es kann nicht sein, dass wir sechs Wochen Gäste in Querétaro sind und dann entschweben wie in einem Raumschiff“, sagte Braun. Laut Angaben der Weltbank lebt heute noch jeder fünfte Einwohner des Schwellenlandes in abso- luter Armut und muss mit weniger als 1,25 Dollar Kaufkraft den Tag bestreiten. Mitte der 1980er Jahre war alles noch viel schlimmer. Weil Rudi Völler als Erster spendete, bald die Nationalspieler und dann viele andere dem guten Beispiel folgten, war plötzlich Geld da. Geld genug auch für Carla, die die Deutsche Schule, eigentlich ein Refu- gium der Privilegierten, besuchen durfte. Die frisch gegründete „Mexico-Hilfe“ er- möglichte eine menschenwürdige Unter- bringung und Versorgung der Waisenkin- der in der Casa de Cuna „Oasis del Niño“, später die Versorgung von Straßenkindern und den Bau eines einfachen Schulungs- zentrums für die Ärmsten. Für Carla Maria ging es nicht um so viel, für sie war es keine Frage von Leben oder Tod. „Der DFB hat einfach geholfen“ Die Mexikanerin Carla Maria Pietro lebt in Paris zusammen mit ihrem italieni- schen Mann Paolo in einer schönen Drei- Zimmer-Wohnung. Sie spricht fließend Französisch und Deutsch, dazu Englisch, etwas Italienisch und ihre Muttersprache Spanisch. Eigentlich alles ziemlich nor- mal, aber Carla Maria Pietro hat eine besondere Lebensgeschichte. Rainer Kalb hat die junge Frau getroffen.

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