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DFB-Pokal 2015 Frauen - ENDE EINER ÄRA

Martina Müller

DFB-Pokal » 201511 Müller hat lange mit sich gerungen. Noch ein Jahr dranhängen? Oder doch aufhören? „Ich bin froh, dass ich meine Entscheidung nun getroffen habe. Ich habe mich dagegen gewehrt, bin aber zu dem Entschluss gekommen, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist. Ich kann mein Leben neu ordnen und den Fokus auf Dinge legen, die in den letzten Jahren durch den Sport zu kurz gekommen sind“, sagt Müller, die bereits als aktive Spielerin im Mobilitätsservice bei Volkswagen gearbeitet hat. Ab dem Sommer wird sie dann Vollzeit bei VW arbeiten: „Ich möchte mich beim VfL und unseren Fans für die gemeinsamen Jahre und die tolle Unterstützung bedanken, die ich stets erfahren habe.“ Den Dank werden die Anhänger des VfL gerne zurückgeben. Mül- ler war 2005 vom SC 07 Bad Neuenahr zum VfL Wolfsburg gekom- men. Es war ein ungewöhnlicher Schritt, als aktuelle Nationalspie- lerin in die 2. Bundesliga zu wechseln. Aber sie hat diese Entscheidung bis heute nicht bereut. Im Gegenteil, sie hat mit dem VfL später wegweisende Erfolge gefeiert. Zunächst hatte sie als Torschützenkönigin mit sagenhaften 36 Treffern entscheidenden AnteilamdirektenWiederaufstiegderGrün-Weißen.Danachbegann der wundersame Aufstieg des Teams aus Niedersachsen bis in die absolute Weltspitze. „Mir wurden hier vom ersten Tag an die Perspektiven aufgezeigt. Und die Verantwortlichen haben wirklich Wort gehalten“, betont Müller. „Es war von Anfang an klar, dass etwas Großes und Nach- haltiges aufgebaut werden soll. Dass es so schnell geht, ist natür- lich sensationell.“ Müller war stets ein Eckpfeiler der Mannschaft, die zuletzt zweimal die Champions League gewann, zweimal die Deutsche Meisterschaft, einmal den DFB-Pokal. Mit der National- mannschaft ist sie Europameisterin geworden, Weltmeisterin, bei- des zweimal. Ihr Erfahrungsschatz ist riesig. Sie verliert im ent- scheidenden Moment nicht so schnell die Nerven. Für Müller läuft es auch im Spätherbst ihrer Karriere wieder ziem- lich perfekt. Über zehn Treffer sind ihr erneut gelungen in der Alli- anz Frauen-Bundesliga. Damit belegt sie einen der vorderen Ränge in der Torschützenliste. Aber viel wichtiger als der eigene Erfolg war und ist ihr stets das Kollektiv: „Einzeln kann man nichts errei- chen. Wir können nur gemeinsam erfolgreich sein. Eine unserer großen Stärken ist zweifellos die hochkarätig besetzte Bank. Egal, wer eingewechselt wird, es gibt keinen Leistungsabfall. Das ist sicher eine enorme Qualität.“ Müller wird bis zur letzten Sekunde ihrer Karriere die perfekte Teamplayerin bleiben. So eine Spielerin wünscht sich jeder Trainer im Kader. Entsprechend groß ist die Lücke, die die Angreiferin hin- terlassen wird. „Die Entscheidung von Martina Müller ist bedauer- lich. Sie ist eine sehr verdiente und wichtige Spielerin, die uns sehr fehlen wird“, sagt VfL-Trainer Ralf Kellermann. „Aber ich kann die- sen Schritt nach Jahren der Entbehrungen und der Dreifachbelas- tung absolut nachvollziehen. Ohne Martina wären wir nicht da, wo wir heute stehen. Sie war als erste Nationalspielerin mit ihrer Treue zum VfL das Zugpferd für weitere Top-Spielerinnen. Wir als Mann- schaft werden unser Bestes geben, ihr mit einem Titel ein würdiges Karriereende zu ermöglichen.“ Und dann geht eine Ära zu Ende. Eine große Spielerin tritt ab. „Ich bin froh, dass ich meine Entscheidung nun getroffen habe. Ich habe mich dagegen gewehrt, bin aber zu dem Entschluss gekommen, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist. Ich kann mein Leben neu ordnen und den Fokus auf Dinge legen, die in den letzten Jahren durch den Sport zu kurz gekommen sind.“

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